In Tromsö nahm ich, zumindest vorerst, Abschied von dem Kamerateam. Ich bin schon seeehr gespannt auf das Ergebnis, auf das ich aber noch bis zum Sommer warten muss. Der Clip wird auf der Olympiade-Homepage und vielleicht auch im lokalen Fernsehen zu sehen sein. Lieben Dank an dieser Stelle schon mal an das Team, das sich wunderbar um mich gekümmert hat und immer für einen Spaß zu haben war!
Der zweite Teil meiner Norwegen-Reise versprach nicht weniger spannend als der erste zu werden. Ich sollte schließlich zur Botschafterin ernannt werden und die Organisatoren der Olympiade treffen. Mein erster Besuch in Tromsö galt allerdings einer Schule. In einer Integrationsklasse wird dort Schach genutzt, um den Schülern Norwegisch beizubringen. Mit großem Erfolg, wie ich schnell feststellen durfte. Die Kinder waren total motiviert und interessiert und löcherten mich mit ihren Fragen. Am Ende gab es noch ein kleines Simultan und natürlich ein Gruppenfoto.
Der Schulbesuch hat mir noch mal gezeigt, dass beim Schach alle eine Sprache sprechen und man sich auch über Landesgrenzen hinweg wunderbar verstehen kann.
Um 15 Uhr luden die Organisatoren anlässlich der in 100 Tagen stattfindenden Olympiade zu einem netten Beisammensein ein. Neben musikalischen Darbietungen und leckerem Essen wurde auch ein Film gezeigt, der die Zuschauer durch die virtuellen Räumlichkeiten des Austragungsortes führte. In meinen Augen sah das alles ganz gut aus, ich hoffe nur, dass es auch so umgesetzt werden kann. Anschließend bekam ich noch die Gelegenheit, mich und die Anti-Rassismus-Kampagne den ca. 50 Anwesenden vorzustellen.
Nunja, seitdem bin ich neben Weltmeister Magnus Carlsen, Ex-Weltmeister Anatoly Karpov, Ex-Weltmeisterin Susan Polgar, Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk und den nationalen Celebrities Lars Monsen, Sigurd Rushfeldt und Hans Olav Lahlum die achte Botschafterin für die Schacholympiade 2014 in Tromsö. Was für eine Ehre! Ich kann es immer noch gar nicht richtig fassen und möchte mich noch einmal ganz herzlich bei allen bedanken, die das möglich gemacht haben: Bei Rene Gralla für die Kontaktherstellung, bei Jan Sigmund Berglund, Thomas Robertsen und Børge Robertsen für die tolle Organisation und den herzlichen Empfang vor Ort, und bei Martin Herwig-Päutz für seinen Einsatz für die Anti-Rassismus-Kampagne, die ich nun auch international präsentieren durfte. Ich finde, dass die Kampagne wunderbar zu den Werten der Schacholympiade passt und freue mich sehr, dass der Anti-Rassismus-Gedanke in Tromsö einen so hohen Stellenwert hat!