Unsere Fahrt zum VMCG Schachfestival in Lüneburg gestaltete sich länger und vor allem nervenaufreibender als erwartet. Vor der Abfahrt in Braunschweig zeigte das Navi eine Fahrtzeit von 1h+50min an. Nach einer Stunde Fahrt und unzähligen gesperrten Abfahrten nebst Umleitungen hatte sich diese Zeit noch nicht verändert und das monotone „Bitte wenden“ trieb Niko fast zur Verzweiflung. Dann blinkte zu allem Überfluss noch eine Warnmeldung auf, die laut Handbuch das sofortige Aufsuchen einer Werkstatt empfahl.
Und das alles an Nikos Geburtstag… Naja, zumindest hatten wir einen Geburtstagskuchen im Gepäck, der uns im Falle eines Liegenbleibens eine Weile vor dem Verhungern bewahrt hätte. (Naja, keine optimale Überleitung … aber ich musste den Kuchen irgendwie in den Text einbauen, da ich soooo stolz auf meinen ersten selbstgebackenen Schachkuchen bin :-)).
Im Hotel angekommen, konnten wir dann beim „Jazz & Barbecue“ doch noch auf eine andere Nahrungsquelle zugreifen. Wie in den vergangenen Jahren ist ein Großteil der Teilnehmer im 4-Sterne Hotel Seminaris untergebracht. Dieses bietet neben dem kulinarischen Angebot auch sonst optimale Bedingungen für ein Schachturnier: Schwimmbad, gemütliche Zimmer mit Minibar, Balkon und (für mich ganz wichtig) einem großen Schreibtisch, ein großer Spielsaal und zusätzliche Räume für Orga-Büro, Analyseraum und Live-Übertragung.
Vor zwei Jahren habe ich in meinen Berichten zum Lüneburger Schachturnier 2013 schon die Organisation des Turniers in höchsten Tönen gelobt. Auch dieses Jahr bin ich wieder begeistert. Neu ist, dass alle Mädchen und Frauen startgeldfrei an den Turnieren (A-, B-, C-Open) teilnehmen können. Zur ersten Runde gab es zudem eine Rose ans Brett. Daumen hoch für diese Mädchenschachförderung!
Die Rose war leider für mich das größte Highlight der ersten Runde. Im IM-Turnier traf ich zuerst auf Michael Kopylov … und sah mit Schwarz die gesamte Partie über kein Licht. Das Drama konnte live auf http://www.vmcg-schachfestival.de/ verfolgt werden. Täglich geht es für uns um 10.30 Uhr los. Morgen „darf“ ich dann gegen meinen Verlobten ran.
Beim heutigen Blitzturnier habe ich ihn noch mal verschont. In Gewinnstellung willigte ich in das Remisangebot ein… der Hausfrieden steht dann doch an erster Stelle! Ansonsten konnte ich beim Blitzen nicht besonders glänzen. Niko konnte mit seinem zweiten Platz aber die Familienehre retten.
So, jetzt bin ich aber K.O., gute Nacht!