Im Januar und Februar 2016 organisierte Audi eine fünfteiligen Veranstaltungsreihe, die sogenannten Spark Nights, in Berlin. Jede Veranstaltung stand unter einem anderen Motto mit Bezug zum Motorsport, die geladenen Gäste waren aber durchaus interdisziplinär zusammengesetzt. Die erste Talkrunde fand am 14. Januar mit folgenden Gästen statt:
Quelle: http://www.sparknights.berlin/
Dass man als Schachspieler zu einer Veranstaltung mit dem Themenschwerpunkt „Speed“ eingeladen wird, ist schon etwas Besonderes. Wenn der Gastgeber dann auch noch ein renommierter Automobilhersteller ist, muss man schon einen guten Grund haben, um ein solches Ereignis nicht wahrzunehmen.
Dementsprechend traf ich mich am 14. Januar mit Elisabeth Pähtz – der unangefochtenen Nummer 1 des deutschen Frauenschachs – im NH Hotel in Berlin, um gemeinsam zum Veranstaltungsort zu laufen. Die Location war leicht zu finden, der Eingang aber nicht. Da wir für die Proben früher als die Zuschauer kommen sollten, war der Haupteingang noch nicht geöffnet und wir mussten einen kleinen Seiteneingang benutzen. Dort wurden wir zunächst nicht durch die Kontrollen gelassen, da wir keine Veranstalterausweise hatten. Unser mitgebrachtes, unter den Arm geklemmtes Schachbrett half uns dabei leider auch nicht weiter.
Irgendwann wurden wir dann doch reingelassen und mussten dort noch mal auf unsere Ansprechpartner warten. Anschließend ging es dann aber doch recht zügig: kurze Besprechung des Ablaufs, erster Test der Mikrofone und dann ab in die Maske. Ist vielleicht kein gutes Zeichen, dass es bei mir fast eine Dreiviertelstunde gedauert hat, bis man mich wieder unter Menschen gelassen hat :-). Nun weiß ich aber, dass mir laut Visagist eine Frisur à la Nicole Kidman stehen würde. Vielleicht probier ich es irgendwann mal aus, vorher will ich aber noch meine Hochzeitsfeier im Sommer abwarten, sonst überlegt es sich Niko vielleicht noch mal anders ;-).
Quelle: DREINULL Agentur für Mediatainment GmbH & Co. KG
So langsam trudelten dann auch die Zuschauer ein. Nach einem Empfang mit Häppchen und Getränken, wurde der Veranstaltungssaal geöffnet.
Wir waren ziemlich am Anfang an der Reihe und wurden erst mal als Wunderkinder vorgestellt. Nunja. Dann gab es erst mal eine nette Plauderei über Schach im Allgemeinen und die gravierendste Schachpartie meines Lebens.
Dann ging es zur Sache. Elisabeth und ich spielten mit 1min + 1sek/Zug gegeneinander. Leider viel zu viel Bedenkzeit, wie sich im Nachhinein herausstellte. Denn Elisabeth spielte so schnell, dass sie bald mehr Bedenkzeit als zu Beginn auf der Uhr hatte. Und auch ich konnte meine Bedenkzeit relativ konstant halten. So zog sich das Ganze etwas in die Länge, da die Zuschauer auch keinen Einblick ins Geschehen bekamen und „nur“ den Kommentaren des Bundestrainers (Dorian Rogozenco) lauschen konnten.
Quelle: DREINULL Agentur für Mediatainment GmbH & Co. KG
Am Ende gab ich dann mit einem Minusturm auf – ein großer Fehler! Denn dies wurde von Moderator Jörg Thadeusz zum Anlass genommen, zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit darauf zurückzukommen. Mir wurde erst in diesem Moment klar, dass in anderen Sporten eine „vorzeitige“ Beendigung des Wettkampfes eher unüblich und dementsprechend nicht nachvollziehbar ist. Wieder etwas gelernt :-).
Quelle: DREINULL Agentur für Mediatainment GmbH & Co. KG
Ansonsten hat mir die Moderation aber ganz gut gefallen – erfrischend, witzig und schlagfertig. Genau wie der Komponist Mark Scheibe, der für die musikalische Begleitung sorgte und Input aus der Show und dem Publikum quasi in Echtzeit in seine Kompositionen integrierte. Nach unserem Auftritt wurde Jonas Ritter, Speed Reading Coach an der Harvard University, vorgestellt. Er testete zunächst die Lesegeschwindigkeit von Elisabeth und dem Formel-1-Kommentator Heiko Waßer und trainierte sie dann live auf der Bühne. In einem abschließenden Test konnten beide ihre Lesegeschwindigkeit deutlich verbessern. Spannend fand ich auch das Konzept von Andreas Winiarski, der innerhalb von jeweils einer Minute die Geschäftsideen von drei Start-Ups beurteilte.
Quelle: DREINULL Agentur für Mediatainment GmbH & Co. KG
Im Anschluss gab es wieder Brote und Drinks – diesmal konnte ich auch ungehemmt zuschlagen ohne mir über Salatstücken zwischen den Zähnen Gedanken machen zu müssen. Alles in allem also eine gelungene Veranstaltung mit vielen spannenden Themen und interessanten Persönlichkeiten.