Rückblick 2. Bundesliga in Magdeburg

2 Tage, 16 Partien, 0 Niederlagen


Vom 20.-21.02.2016 war es wieder soweit: 2. Bundesliga mit unseren (Schach-)Freunden aus Neuberg! Dieses mal spielten wir endlich mal passend zum Liganamen im Osten und damit hatten Melli und ich die kürzeste Anfahrt der Saison: 0,75 Stunden, Rekord!

Kaum angekommen wurden wir auch schon von dem wirklich schönen Spiellokal positiv überrascht:

2. Schachbundesliga 2016 in Magdeburg
Quelle: http://2bl.schnix.de/bilder.html, Bernhard Poprawa
2. Schachbundesliga 2016 in Magdeburg

Auf den 4 runden Tischen wurde ein Kuchenbuffet und Getränke aufgebaut, beste Spielbedingungen!

Diese Indoor-Insel ist zwar wirklich hübsch, mindestens drei Leute sind aber ins Wasser gelaufen =)

2. Schachbundesliga 2016 in Magdeburg
2. Schachbundesliga 2016 in Magdeburg, Neuberger Team
Quelle: http://2bl.schnix.de/bilder.html, Bernhard Poprawa

Alle Partien wurden live ins Internet und in einen Kommentierungsraum übertragen!

Wie gewohnt sind wir wieder mit unserer Stammbesetzung angetreten! Wegen der Entfernung meiner Weisheitszähne hatte ich eine dicke Backe, die aber gut von Melanies Kopf verdeckt wird =)

1. Spieltag: Magdeburg - Neuberg

Vom Kuchen und den allgemein sehr guten Spielbedingungen erfreut ging es also auf in den Kampf gegen Aufbau Elbe Magdeburg. Magdeburg befindet sich in arger Abstiegsgefahr und musste ebenso wie wir einen Sieg einfahren.

Zu Beginn sah es an allen Brettern recht unklar aus und es war unmöglich eine Tendenz abzuschätzen. Für Furore gesorgt hat dann aber (wieder einmal!) Siar Wahedi an Brett 3. Von seiner Eröffnung habe ich zwar wie so oft nicht viel verstanden, sein Gegner schien sie aber auch nicht zu kennen und so konnte Siar (vielleicht auch bedingt durch ein Remisverbot seitens Hendrik) einen sehr schnellen und psychologisch wertvollen Punkt einfahren. Den flotten Angriffssieg in kommentierter Fassung gibt es hier zu bestaunen.

Siar Wahedi, 2. Schachbundesliga 2016 in Magdeburg
Freudig-nachdenklich wackelt der Mann des Tages durch den Spielsaal

Melli hatte Schwarz gegen Josefine Heinemann, die sich wohl entweder in der Eröffnung vergriffen oder nur auf Ausgleich gespielt hat. Bereits nach gefühlt zehn Minuten befanden sich beide schon im Endspiel (je 2 Türme, Springer gegen Läufer). Und dann hat Melanie eben gemacht, was sie so häufig macht: Mit einer engelsgleichen Geduld die Stellung alle paar Stunden (wieder nur gefühlt) ein bisschen verbessern und dann irgendwann gewinnen. Also ein "Schach der Feinheiten", was am Ende mit dem vollen Punkt belohnt wurde. Melanies Partie und ihre Kommentierung gibt´s hier für euch.

2. Schachbundesliga 2016 in Magdeburg, Melanie Lubbe
Melanie im "Schach der Feinheiten"-Modus...Quelle: http://2bl.schnix.de/bilder.html, Bernhard Poprawa

Christopher Seifert hatte auch mal wieder eine typische "Christopher-Partie". Ich hab es öfter versucht, aber wirklich nicht abschätzen können, wer wohl gewinnen wird. Ein wildes Gehacke hier und da und Christopher holt den Punkt! Muss man nicht verstehen, freute uns aber alle. Dabei habe ich mir sagen lassen, dass sein furioses Taktikgekloppe dieses mal nur dazu diente, einen positionellen Vorteil zu erlangen.

An den übrigen Brettern ging es lange hin und her, aber wirklich große Verlustgefahr drohte niemandem. Klaus-Jürgen hätte durchaus gewinnen können, auch wenn er sich das nach seiner Eröffnung (Sizilianisch, Flügelgambit mit a3, b4) wirklich sehr sehr hart erkämpfen musste.

Meine Partie war an diesem Tag gezeichnet von sehr viel Lawieren. Mein Gegner gab recht früh eine Qualität, um dann anschließend die Stellung dicht zu machen. Ich wollte nichts übereilen und habe dann jeweils mal links, mal rechts ein paar Figuren herumgeschoben (aber jeweils mit Bedacht) =). Ich denke, dass mein Gegner sich noch etwas zäher hätte verteidigen können, aber nach stundenlangem Drohungen parieren ist ihm dann doch ein gröberer Fehler unterlaufen, der dann nach 6 Stunden die Partie entschieden hat. Ich habe die Partie mal in groben Zügen kommentiert, habe aber darauf verzichtet, jegliche Umgruppierung zu erläutern.

Das war's von mir, Melanie übernimmt ;)

Nikolas Lubbe gegen Evgeny Degtiarev
Letzte Partie des Tages: Lubbe - Degtiarev

2. Spieltag: Neuberg - Leipzig

Am Sonntag ging es gegen meinen alten Heimatverein - die SG Leipzig. Mit vielen Spielern der gegnerischen Mannschaft habe ich selbst jahrelang Sachsen- und Oberliga gespielt und einige kennen mich seitdem ich mit 7 Jahren damals in den Verein eingetreten bin. Mit Leipzigs Spitzenbrett, Roland Voigt, trainiere ich auch jetzt noch gelegentlich online. Roland war jedoch heute verhindert, was uns natürlich zu Gute kam.

2. Schachbundesliga 2016 in Magdeburg, Melanie Lubbe

Obwohl wir unbedingt gewinnen wollten, verlief der Wettkampf zunächst sehr friedlich. Hendrik, Christian und Thorsten einigten sich mit ihren Gegnern schnell auf ein Unentschieden und auch meine Partie wurde nach ca. 3 Stunden Remis gegeben. Dass es so schnell ging, lag hauptsächlich an meinem Gegner, der für kaum einen Zug länger als eine Minute überlegte und meist á tempo zog. Ein bisschen deprimierend war es schon. Denn obwohl ich meine Bedenkzeit komplett ausnutzte und mein Gegner am Ende über fast noch so viel Zeit wie zu Beginn der Partie verfügte, musste ich nach 39 Zügen in eine Zugwiederholung einwilligen.


Meine Stimmung wurde jedoch bald besser, als ich im Analyseraum den anderen Partien folgte. Glückskind des Wochenendes ist eindeutig Christopher, der auch heute wieder durch einen Einsteller des Gegners gewinnen konnte und uns damit in Führung brachte. Ihm folgte Niko, der uns heute wieder mit seiner Kreativität beindrucken konnte.

2. Schachbundesliga 2016 in Magdeburg, Hendrik Schaffer

Gegen IM Hannes Langrock opferte er im Mittelspiel einen Bauern, um seine Figurenaktivität zu erhöhen. Dies brachte ihm in Kombination mit einem starken Freibauern schlussendlich auch den Sieg und uns einen 4-2 Vorsprung. Hier könnt ihr euch die Partie anschauen: Langrock - Lubbe.

Und auch die beiden noch laufenden Partien von Klaus-Jürgen und Siar sahen gut für uns aus. Für beide wär vermutlich an der ein oder anderen Stelle mehr drin gewesen, schlussendlich endeten jedoch beide Partien remis.

Unsere Siege gegen Magdeburg und Leipzig katapultierten uns auf einen hervorragenden sechsten Platz. Ganz ausgestanden ist der Kampf gegen den Abstieg jedoch noch nicht: Forchheim und Garching können uns beide noch überholen. Dementsprechend heißt es in der letzten Doppelrunde noch mal alles zu geben ... Vielleicht schaffen wir es ja die komplette Saison in Stammbesetzung anzutreten!?