Mitropa Cup Tag 4 - 1:1 gegen Tschechien

Am Anfang muss ich noch eine Kleinigkeit zu meinem gestrigen Bericht ergänzen. Und zwar wurde ich heute darauf hingewiesen, dass der Begriff Hoppel-Poppel wahrscheinlich nicht jedem geläufig sein wird. Bei besagtem Spiel handelt es sich um eine trickreiche Variation des gängigen Schachspiels, bei dem Läufer und Springer zwar normal ziehen aber jeweils wie die andere Leichtfigur schlagen. So ergeben sich völlig neue Kombinationsmöglichkeiten und man muss ständig aufpassen, dass man nicht plötzlich von einem Hoppel oder einem Poppel geschlagen wird. :-) Allerdings eignet sich das Spiel nicht besonders gut zur Turniervorbereitung….

Apropos Turniervorbereitung: Meine Partie verlief heute wieder mal nicht optimal. Aus irgendeinem Grund hatte meine Gegnerin (T. Olsarova, 2244) mit geschlossenem Spanier gerechnet und kannte sich dann dementsprechend besser aus als ich. Aber da ich es ja gewohnt bin nach der Eröffnung etwas bedenklich zu stehen, stellte das an sich noch kein Problem dar. Kritisch wurde es dann erst, als sich auch nach drei Stunden noch keine Besserung einstellte. Ich hatte zwar den besseren Läufer aber meine Königsstellung war etwas geschwächt und der schwarze Freibauer auf der e-Linie bereitete mir zusätzliche Probleme.

Filiz Osmanodja, Melanie Lubbe, Mitropa Cup 2011

In der Analyse haben wir dann auch einen Gewinnweg für Schwarz gefunden. Zum Glück machte meine Gegnerin in Zeitnot einige ungenaue Züge, sodass ich kurz vor der Zeitkontrolle wieder eine ganz gute Stellung erreicht hatte. Mit meinem 40. Zug wendete sich dann das Blatt endgültig. Mit einem starker Bauernvorstoß verkomplizierte ich die Stellung und meine Gegnerin schaffte es mit den ihr noch verbliebenen zwei Minuten nicht, die einzige Rettung zu finden. 1:0 für uns.

Ohme, Melanie (2344) - Olsarova, Tereza (2244) [C90]

Mitropa-Cup (3), 10.10.2011

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.d3 b5 6.Lb3 Le7 7.0-0 0-0 8.Te1 d6 9.c3 Sa5 10.Lc2 c5 11.Sbd2 Sc6 12.Sf1 Te8 13.Sg3 Lf8 14.h3 Lb7 15.Sh2 h6 16.Sg4 [16.f4] 16...Sh7 17.Sf5 [17.a3] 17...Se7 18.Sxe7+ Dxe7 19.f4 Tad8 20.Lb3 Dc7 21.Ld5? [21.f5] 21...Lxd5 22.exd5 f5 23.Sf2 Df7 24.c4 Sf6 25.b3 Sh5 26.fxe5 dxe5 27.Df3 Ld6 28.Tf1? Dg6 29.Le3 Sg3 30.Tfe1 h5 31.Sh1 e4 32.dxe4 fxe4 33.Dd1 Tf8 34.Dc2 Tde8 35.Lf2 Sxh1? [35...Sf5-+] 36.Kxh1 Df5 37.Lg1 Df4 38.Te2 Te7 39.Tae1 Tfe8


nach 40.b4 cxb4 [40...e3 41.bxc5 Lxc5 42.cxb5 Lb4 43.d6 Dxd6 44.Db3++/-] 41.c5 Tc7 42.Txe4 Txe4 43.Txe4 Df7 44.De2 Lxc5 45.Lxc5 Txc5 46.Te8+ 1-0

Bei Filiz hatte sich währenddessen eine kleine Tragödie ereignet. Sie hatte das Mittelspiel sehr stark gespielt und sich eine sehr vorteilhafte Stellung erarbeiten können. Leider übersah sie in Zeitnot, dass ihr Springer keine Felder mehr hatte und musste dann wenig später die Waffen strecken.

Bei unseren Männern lief es etwas besser. Mit 3,5 – 0,5 gewannen sie ohne Probleme gegen die Slovakei und konnten sich so an der Tabellenspitze behaupten. Morgen geht es gegen die Ungarn – ein Match, das vielleicht über den Turniersieg entscheiden wird. Aber auch die Österreicher haben noch große Ambitionen: auch sie haben bisher alle Mannschaftskämpfe gewonnen.

Bei den Frauen findet morgen die Doppelrunde statt. Partiebeginn der Vormittagsrunde ist um 09.00 Uhr und die Nachmittagsrunde wird wohl gegen 16.00 Uhr beginnen. Zeit zur Vorbereitung wird es zwischen den Runden wohl kaum geben, weshalb ich mir gleich noch ein bisschen meine Varianten anschauen sollte.

Hoffen wir mal, dass ich morgen gute Neuigkeiten haben werde. :-)