Unser heutiger Tagesplan sah eine Besichtigung des Peterhofs vor. Dabei handelt es sich um eine Palastanlage 30 Kilometer westlich von Sankt Petersburg. Das ursprünglich von Peter I. errichtete und von seinen Nachfolgern ausgebaute Gelände wird auch als „russisches Versailles“ bezeichnet.
Wir gelangten nach Peterhof mittels einer 30minütigen Bootsfahrt über die Newa. Dieses Erlebnis kostete uns zwar 13 Euro, eine Bootstour sollte man aber in Petersburg unbedingt mal gemacht haben. Leider kostete der Eintritt in den Schlosspark weitere 7 Euro und die Schlossbesichtigung an sich war natürlich auch nicht kostenlos. Also eine gute Möglichkeit sein Geld loszuwerden…
Das Schloss war jedoch auch schon von außen spektakulär. Mir gefiel die Mischung aus Prunk und schlichter Eleganz recht gut und auch die vielen Fontänen um das Schloss herum trugen ihren Teil zu der königlichen Atmosphäre, die die Palastanlage ausstrahlte, bei. Dies alles machte Lust auf mehr und so beschloss ein Teil unserer Gruppe auch die Innenräume des Schlosses zu besichtigen. Allerdings galt es bis zur Besichtigung ein paar Hindernisse zu überwinden. Und zwar mussten zuerst Karten besorgt werden. Die Schlange war natürlich sehr lang und wir standen bereits eine halbe Stunde an, als ein kleines Mädchen uns zurief, dass wir auch zu einer anderen Kasse kommen könnten. Völlig verdutzt fragten wir noch einmal nach, ob sie auch wirklich uns gemeint hatte. Sie bejahte und rannte davon. Wir verließen also unsere Schlange (obwohl wir schon nah an der Kasse waren) und reihten uns in eine weitaus kürzere Schlange ein. Erst kurz vor der Kasse bemerkten wir, dass es hier nur Karten für die Grotte und nicht für die Besichtigung des Schlosses zu kaufen gab. Zum Glück erinnerten sich ein paar Leute aus der anderen Schlange an uns, sodass wir uns wieder dort einreihen konnten und auch bald unsere Karten bekamen.
Das Innere des Palastes löste bei mir schon einen Wow-Effekt aus. Alle Räume waren mit kostbaren Möbeln versehen und es hingen wertvolle Gemälde an den Wänden. Das Bemerkenswerteste war jedoch das ganze Gold, das die Räumlichkeiten in ein strahlendes Licht tauchte und dem Ganzen einen majestätischen Glanz verlieh. Leider durften hier keine Fotos gemacht werden.
Im Anschluss an die Führung, die wir übrigens gar nicht gebucht hatten und trotzdem irgendwie (auf Russisch) bekommen hatten, spazierten wir noch eine Weile durch den Park und machten uns dann auf den Weg in Richtung Ausgang. Bevor wir wieder nach St. Petersburg fuhren, machten wir noch einen Abstecher zu einer nahgelegenen Kirche. Dort bekam ich einen Eindruck von dem russisch-orthodoxen Glauben und der prächtigen Innenausstattung einer solchen Kirche.
Leider dauerte die Fahrt bis zu meinem Gastzuhause dann noch fast zwei Stunden und ich war ziemlich k.o. als ich endlich hier angekommen war. Jetzt heißt es noch Hausaufgaben machen und Vokabeln lernen und dann ab ins Bett.
Ärgerlicherweise ist der Akku meiner (geliehenen) Kamera alle, sodass ich erst mal keine Fotos mehr machen kann. Ich habe aber immer die Leute aus meiner Gruppe zum Knipsen animiert und ich hoffe, dass ich euch schon bald welche nachreichen kann.