Hi, ich bin Melanie - Schachgroßmeisterin, mehrfache Deutsche Meisterin und Nationalspielerin. Ich habe Psychologie studiert und arbeite als Lead People & Culture in einem IT-Unternehmen. Neben Schach beschäftige ich mich leidenschaftlich gern mit Positiver Psychologie, Fitness (Laufen, Kraftsport), Ernährung oder einem guten Buch.
Tja, wo soll ich anfangen? Vielleicht mit der Frage, die Journalisten gerne zu Beginn eines Interviews stellen: „Wann haben Sie mit dem Schachspielen begonnen?“ Nunja, mit vier Jahren haben mir meine Eltern, die beide auch aktiv im Schachsport tätig waren, die Regeln beigebracht. Anfangs spielte ich oft gegen meine Eltern und schon damals stellte sich heraus, dass ich eine miserable Verliererin bin. Zumindest mussten sich die Personen, die es wagten gegen mich zu gewinnen (und das waren zu Beginn so ziemlich alle) auf fliegende Figuren, Heulattacken und stundenlanges Schmollen gefasst machen. Irgendwann bin ich dann dazu übergegangen, nur noch gegen mich selbst zu spielen – da habe ich zumindest immer gewonnen :-).
Mit sieben Jahren bin ich dann in den Verein SC Leipzig-Gohlis (heute Schachgemeinschaft Leipzig) eingetreten. Ich hatte das Glück einen Verein gefunden zu haben, dem die Jugendförderung besonders am Herzen lag und heute noch liegt. So hatte ich stets Trainer, die sich engagiert um mich kümmerten und wurde auch schon frühzeitig in den Männer- und Frauenmannschaften eingesetzt. Besonders viel verdanke ich Paul Gaffron, Burkhard Starke und Roland Voigt, die meinen schachlichen Werdegang in unterschiedlichen Lebensabschnitten begleitet haben.
Mit den ersten Erfolgen wuchs auch meine Begeisterung für das königliche Spiel. Nach und nach erhöhte sich mein Trainingspensum, so dass andere Hobbys wie das Geigespielen oder das Tanzen leider etwas zu kurz kamen. In meiner Jugend konnte ich mehrmals die Deutsche Meisterschaft gewinnen und insgesamt an über zehn Welt- und Europameisterschaften teilnehmen. Seit meinem 17. Lebensjahr bin ich Mitglied der Nationalmannschaft und wurde dafür 2011 mit der Silbernen Ehrennadel des Deutschen Schachbundes geehrt. Besonders gefreut habe ich mich über die Silbermedaille, die ich 2011 bei der Mannschaftseuropameisterschaft für mein Ergebnis am dritten Brett erhalten habe. Ein weiterer Höhepunkt stellte für mich die Erringung des Großmeistertitels Anfang 2012 dar.
Trotz der Erfolge und des enormen Zeitaufwands habe ich Schach nie als Verpflichtung sondern stets als mein liebstes Hobby gesehen. Ich habe Schach immer mit großer Leidenschaft gespielt und bin sehr glücklich, dass nach all den Jahren der Spaß am Schach nicht verloren gegangen ist. Natürlich ist es nicht immer einfach. Es handelt sich schließlich um einen sehr zeitaufwendigen Sport, der oft mit anderen Interessen oder Verpflichtungen kollidiert. Aber mich fasziniert einfach die unendliche Vielfalt an Stellungsbildern und Kombinationsmechanismen sowie die Tatsache, dass keine Partie wie die andere ist. Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass man durchs Schachspielen viele wichtige Kompetenzen erwerben kann, die durchaus auch auf andere Bereiche übertragbar sind. Nicht zuletzt bin ich durch den Schachsport auch viel rumgekommen, habe unterschiedliche Länder und Kulturen kennengelernt und viele tolle Menschen (darunter auch meinen Ehemann) getroffen.
Was gibt es sonst noch so über mich zu wissen? Nach dem Abitur habe ich an der Universität Mannheim meinen Bachelor in Psychologie absolviert und mich während meines anschließenden Masterstudiums in Groningen auf Arbeits- und Organisationspsychologie spezialisiert. Seit 2015 liegt meine berufliche Leidenschaft im People & Culture Bereich - mit Fokus aus Recruiting, Learning & Development und Positive Leadership.
Wenn ich nicht gerade arbeite oder Schach spiele, fahre ich leidenschaftlich gern Fahrrad und halte mich zusätzlich mit Laufen und Kraftsport fit.
So, mehr fällt mir erst mal nicht ein. Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir natürlich immer gerne schreiben oder mich anquatschen, wenn ihr mich irgendwo seht!